Ein Kommentator meinte jüngst, ihm grusele davor, daß Menschen wie ich in Synodalen Veranstaltungen Notizen machen und dann bloggen.
Zunächst hätte er es wohl nicht so gruselig gefunden, hätte ich die Veranstaltung gelobt. Aber wichtiger ist etwas ganz anderes, nämlich die Pressefreiheit. Unter diese (oder, im schlimmsten Fall, mit dieser) fällt auch das Bloggen.
Ich werde auch in Zukunft Bericht erstatten, wenn ich es nötig finde, und werde auch in Zukunft ehrlich meine Meinung sagen. Meine Meinung mag dem ein oder anderen gruselig sein (umgekehrt graut mir auch vor manchen Meinungen). Aber wenn jemand so zart besaitet ist, daß ihm schon meine stille Anwesenheit im Hintergrund und Nutzung eines Notizbuches schlechte Träume beschert, dann lebt er vielleicht in einer für ihn unpassenden Staatsform.
Ich blogge weiter, und manchmal werde ich über kontroverse Vorgänge in der Kirche berichten. Wer das gruselig findet, möge stattdessen ein Blumenbuch lesen.
Das trifft es nicht. Ich hatte in meinem Kommentar eindeutig auf die Kommentierung von gottesdienstlichem Geschehen abgehoben. Pressefreiheit respektiert durchaus Grenzen etwa bei der Berichterstattung über Unfälle oder Opfer von Gewalttaten oder das Privatleben und den intimen Umgang von Menschen. Das nehme ich auch für Gottesdienste in Anspruch und finde Paparazzotum hier absolut fehl am Platze. Die Spendung eines Segens ist für Spender und Empfänger ein ebenso intimer Moment wie Spendung und Empfang der Kommunion oder das versunkene Gebet des einzelnen Beters. Wer als „Journalist“ dabei nicht den Anstand wahren kann, ist unanständig und anstößig. Bitte nicht, um der Liebe Christi und der Heiligkeit des sakramentalen Geschens willen!
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Ich habe über schwere liturgische Missbräuche berichtet, über Segnungen, die von Rom begründet verboten wurden. Daß diese Dinge von manchem als gut und gar als „heilig“ angesehen werden, macht sie nicht richtiger.
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Laut Überschrift geht es Ihnen hier um Pressefreiheit. Da ist Ihr Einwand nicht passend, mit Verlaub. Die von mir angesprochenen Grenzen der Berichterstattung gelten unabhängig von Legitimität oder Missbrauch, sprich: Dass die Leiche eines Unfalls vom Journalisten nicht gezeigt oder beschrieben wird, gilt auch dann, wenn es sich um die Leiche eines Straftäters oder sogar des vorsätzlichen Unfallverursachers handelt.
Im übrigen unterscheidet das römisch-katholische Kirchenrecht zwischen „unerlaubt“ und „ungültig“, Die Feier der heiligen Messe oder eine Segenshandlung bleiben auch gültig und für den disponiert Mitfeiernden heilsbedeutsam, wenn es dabei zu „Missbräuchen“, wie Sie das nennen, oder unerlaubten Vollzügen kommt. Wenn ich in einer heiligen Messe kommuniziere, empfange ich den Leib Christi, auch wenn vorher eine Nichtpriesterin gepredigt hat. Meine andächtige Mitfeier einer sakramentalen Handlung gehört zu meiner Intimsphäre, und die duldet keine Paparazzi-Zaungäste, die die Intimität pervertieren. Wie oben gezeigt, sind solche Zaungäste keineswegs von der „Pressefreiheit“ gedeckt. Unterlasssen Sie es bitte!
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Die Gültigkeit der Messe habe ich ausdrücklich hervorgehoben. Und noch eins. Um der Liebe Christi und der Heiligkeit der Sakramente willen könnte man unterlassen, Menschen demonstrativ auszulachen und auszubuhen. Man könnte unterlassen, sie aus dem Raum zu drängen mit Worten, die deutlich machen, daß sie hier unerwünscht sind (was, wie Sie erklärten, kein Rauswurf ist). Oder wenn man das alles nicht unterlässt, könnte man sich wenigstens schämen, in der unmittelbar folgenden Messe um Respekt zu beten.
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Da haben Sie recht. Auch eine Mehrheit hat kein Recht, jemanden auszubuhen oder auszulachen, weil er eine andere Meinung äußert. Umgekehrt erwarte ich von Ihnen als Journalistin, die Heiligkeit und Intimiät sakramentaler Handlungen und ihrer mitwirkenden und teilnehmenden Personen zu respektieren. Ob das für die Betreffenden „heilig“ ist, entscheidet sich im forum internum dieser Menschen in ihrfer persönlichen Verantwortlichkeit gegenüber Gott und untersteht nicht dem Urteil beobachtender Journalistinnen.
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Nein, das tut es nicht. Wenn in der Messe ein liturgisches Vergehen nach dem anderen begangen wird, kann die Messe zwar gültig bleiben (wie ich in meinem Artikel schrieb), die Vergehen werden davon aber nicht gut.
Ich bin Berichterstatterin, aber ich bin auch Katholikin. In der ersten Funktion berichte ich so genau wie möglich. In der zweiten erkläre ich auch, was als liturgisches Vergehen erkennbar ist und warum. Außerdem äußere ich meine Meinung. Die langt vom Lob bis zum fassungslosen Tadel. Daß übrigens Laienpredigt und Segnungen der beschriebenen Art von Rom verboten sind, ist nicht meine Meinung, sondern eine Tatsache.
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Ich muss an dieser Stelle auf den Post darunter antworten, da dort kein „Antworten“-Botton mehr ist. Gegenrede unerwünscht? (Claudia locuta causa finita?)
Jedenfalls: Auf meinen Hinweis auf den Schutz der Intimsphäre trotz/bei Pressefreiheit gehen Sie weiterhin gar nicht ein, obwohl Sie den Thread überschrieben haben: „Das Prinzip der Pressefreiheit“.
Es geht nicht an, dass Sie pauschal allen Teilnehmenden an gültigen Gottesdiensten mit „liturgischen Vergehen“ absprechen, dort zu ihrem Heil dem lebendigen Gott zu begegnen. Sogar Sakramente, die von einem apostasierten Priester gespendet wurden, bleiben gültig und für den Empfänger in vollem Umfang heilswirksam. Mir hat am Sonntag nach Beendigung der Messe ein römisch-katholischer Priester die Hände aufgelegt, mir die Liebe Gottes zugesagt und mich gesegnet. Was war daran „liturgisches Vergehen“? Daneben standen andere Seelsorger, die dasselbe taten. Wo steht, dass es verboten ist, dass Nichtgeweihte nicht segnen dürfen? Das tun Mütter und Väter mit ihren Kindern auch.
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Zur Organisation meiner Kommentarspalten: Hab ich nicht besser hinbekommen. Sie kommentieren hier, also geht das. Beschweren Sie sich bitte nicht grundsätzlich über alles.
Zum Kirchenrecht: Himmel, der CIC ist im Internet einsehbar!
Zum Schutz der Intimsphäre: Wer öffentlich gegen das Kirchenrecht verstößt, muss sich nicht wundern, wenn jemand anders sich öffentlich darüber ärgert.
Zur Gültigkeit der Messe: Dass die gegeben ist, habe ich in meinem Artikel und im Kommentarbereich bereits gesagt.
Zur Gültigkeit nicht erlaubter Vorgänge während der Messe: Nochmals, nehmen Sie den CIC zur Kenntnis.
Zum Segen von Einzelpersonen durch den Priester: Habe ich irgendwas dagegen gesagt?
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In der Tat. Im CIC hatte ich bereits nachgeschaut (lateinisch und deutsch) Das tue ich oft bei meiner Arbeit in Wikipedia und Kathpedia. Zu den Grenzen der Pressefreiheit haben Sie sich weiterhin nicht geäußert. Ich eh.me da weiterhin das Recht der Teilnehmenden auf Wahrung der Privatsphäre in Anspruch.
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Wenn Sie im CIC nachgeschaut haben, wissen Sie ja, wo die liturgischen Vergehen waren. Abgesehen davon habe ich das in meinem Artikel genau erklärt.
Was die Intimsphäre angeht, habe ich mich sehr wohl geäußert, nämlich: „Zum Schutz der Intimsphäre: Wer öffentlich gegen das Kirchenrecht verstößt, muss sich nicht wundern, wenn jemand anders sich öffentlich darüber ärgert.“
Sie möchten, dass man alles gut findet, was der Synodale Weg tut. Das finde ich kindisch.
Ich habe jetzt weder Lust noch Zeit, weiter mit Ihnen zu diskutieren, da das ja ganz offensichtlich sinnlos ist.
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Wie kommen Sie darauf, dass ich „möchte, dass man alles gut findet, was der Synodale Weg tut“? Das ist doch ein schlichtes, schwarz-weißes Weltbild: entweder – oder. Katholisch ist „sowohl – als auch“. Ich halte den Diskurs von Bischöfen, Laien, Theologen, Betroffenen u.a. für wichtig, aber finde längst nicht „alles gut“, was dabei gesagt und gefordert wird. Ihre Unterstellung weise ich zurück.
Erstaunt bin ich, dass Sie jetzt bereits dazu übergehen, mich zu beschimpfen (als „kindisch“). Haben Sie das nötig?
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Nachdem ich eigentlich hierüber nicht mehr diskutieren wollte (und das deutlich gesagt habe) schalte ich diesen Kommentar doch noch einmal frei.
Fühlen Sie sich ungerecht beschimpft? Wenn Sie meine Artikel zum Thema sorgfältig gelesen hätten, hätten Sie gemerkt, daß ich mit grundsätzlichem Wohlwollen und großer Sachlichkeit geschrieben habe. Aber Sie haben mir ja in Ihren Kommentaren dauernd Sachen vorgeworfen, die ich entweder nicht gesagt oder bereits in meinem Artikel deutlich erklärt habe. Da Sie jede begründete Kritik am Synodalen Weg ignorieren oder auf ganz eigene, dem CIC und der kirchlichen Tradition und Lehre widersprechenden Weise niedermachen, gehe ich davon aus, daß Sie den Synodalen Weg unübertroffen gut finden. Noch habe ich von Ihnen keine Kritik an irgendetwas Synodalem gelesen, außer daß Sie mir nach langem Herumgurken immerhin zustimmen, daß Niederbrüllen und Auslachen sich nicht so ganz gehört.
Sie stehlen mir die Zeit, jetzt zum letzten Mal, denn noch einmal werde ich Ihre Kommentare nicht freischalten. Die von Ihnen bejammerte Sperrung bei kath.net geht zwar nicht auf mein Konto, da ich nicht Mitglied der dortigen Redaktion bin, und ich kenne die Gründe nicht – aber es könnte immerhin sein, daß sie denen auch auf die Nerven gegangen sind. Das können Sie nämlich gut.
Sie mögen Pressefreiheit, solange man sie nicht dazu benutzt, etwas zu schreiben, was Sie stört. Das ist billig. Ich werde auch weiter berichten, wenn in angeblich katholischen öffentlichen Veranstaltungen (auch Gottesdiensten) gesagt und getan wird, was der katholischen Lehre widerspricht.
Versuchen Sie gar nicht erst, noch einmal zu kommentieren, denn noch einmal werden Ihre Ergüsse hier nicht freigeschaltet. Nörgeln Sie, wo sie mögen, aber nicht auf Seiten, für die ich allein zuständig bin. Und beklagen Sie sich bitte nicht, daß ich jetzt etwas gröber im Tonfall geworden bin. Sie haben lange darauf hin gearbeitet, und es ist Ihnen gelungen.
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Besagter Kommentator muss eine äußerst zarte Seele besitzen, wenn es ihm davon gruselt, dass jemand über eine öffentlich angekündigte und zugängliche Veranstaltung berichtet.
Mich gruselt’s viel mehr bei dem Gedanken, dass jemand (z.B. ein Internet-Unternehmen, das u.a. eine sehr bekannte Suchmaschine betreibt und durch Werbung sehr gut verdient) seine langen Nasen in meine Privatangelegenheiten steckt, die Daten über mein Verhalten sammelt und mit Gewinn verwertet.
Mich gruselt weiter bei dem Gedanken daran, dass z.B. Leute ernsthaft glauben, Virologen seien Massenmörder und einen Vertreter der Virologen-Zunft in diesem Sinne wüst beschimpfen – als würde eine Seuche ob einer solch peinlichen Mischung aus Dummheit und schlechten Manieren geschmeichelt sein.
Mich gruselt überhaupt bei dem Gedanken, wie viele Leute den Schopenhauer-Titel „Die Welt als Wille und Vorstellung“ einfach platt missverstehen können. Viele davon sind, außerhalb ihres persönlichen „Sparrens“, eigentlich nette und sogar vernünftige Leute. Wieder ein Grund zum Gruseln, die Jekyll-und-Hyde-Seite des Herrn Otto Normalverbraucher …
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Ich bin 78 Jahre alt und war beruflich Journalistin. Mit meiner politischen Einstellung hätte ich heute keine Chance mehr in den Einheitsmedien eine Stelle zu bekommen. Nun wird selbst die Meinungsfreiheit ein er Bloggerin infrage gestellt
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Dank für diesen Kommentar.
Mich nervt an der Diskussion besonders, daß mein Kritiker ganz offensichtlich nur die Hälfte meiner Aussagen liest.
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Je nun, warum sollte er sich seine schönen vorgefassten Meinungen von irgendwelchen miesen, dahergelaufenen Fakten verderben lassen …
das Verhalten (und immer noch ein Kommentar, und das passt mir nicht, und das auch nicht, und das stimmt nicht, usw. usf. ad nauseam … ) dieses Verhalten erinnert schon sehr an Internet-Trollerei. Trollerei liegt natürlich nicht vor, weil das betr. Verhalten ja schließlich von einem Sympathisant des SynWeges gesetzt wurde, also per definitionem nicht von einem Troll (das sind schließlich nur erzkatholische Obskuranten und vorgestrige Traditionalisten).
Der liturgische Vollzug der Kirche ist, nach meiner Erinnerung, per definitionem öffentliches Handeln derselben Kirche. Das verträgt sich schlecht mit einer reklamierten Privatsphäre der Teilnehmer.
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Dank für den Ausdruck „dahergelaufene Fakten“. Ich übernehme ihn gerne bei Gelegenheit.
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Ich kann Ihnen da nur zustimmen, sehr geehrte Frau Sperlich.
Sie haben mit diesem an unangenehmer Penetranz kaum zu überbietenden Poster Egidius, der mir schon kürzlich durch einen recht frechen Kommentar nach einem kritischen Beitrag des Bloggerkollegen Dr. Klein am synodalen Weg unangenehm auffiel, eine sprichwörtliche Engelsgeduld bewiesen.
Nun aber: Genug ist genug!
Mich wundert überhaupt nicht, dass er bei kath.net rausgeflogen und dauerhaft gesperrt wurde – die dortige Redaktion achtet da sehr auf eine gewisse Netzhygiene und übt gegen sich nicht benehmende Gäste konsequent ihr Hausrecht aus.
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Danke. Ich war mir schon etwas unsicher, ob ich nicht überreagiert habe. Aber habe ich wohl nicht.
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Nein, ganz bestimmt nicht.
Ich war meinerseits schon drauf und dran, mich in den Disput, den der Poster Egidius mit Ihnen hatte, einzumischen und ihm mal zu signalisieren, dass er mit seinen Frechheiten Ihnen gegenüber auch mir selbst „gewaltig auf den Sack ging“, um es etwas derb zu formulieren.
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Was mich an „Egidius“ noch gestört hat (außer seinen Ansichten), ist der Nickname, den er sich ausgesucht hat – ausgerechnet DER musste es sein. Hintergrund für das Ägriert-sein: Der hl. Ägidius ist auch der Patron der Stadtpfarre meines Heimatortes …
Naja, der fromme Einsiedler hat zwar versucht, sich von der Welt zurückzuziehen, aber so ganz ist ihm das schon im frühmittelalterlichen Frankenreich nicht gelungen …
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Jetzt jedenfalls ätzt der Egidius erneut beim Bloggerkollegen Dr. T. Klein herum: s. Kommentar 2 unter Neues aus Wolkenkuckuckusheim #30.
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Ich habe ihm dort empfohlen, es wie sein Vorbild St Ägidius zu halten und sich in eine Höhle in Südfrankreich zurückzuziehen. Aber wahrscheinlich wird er diesen gutgemeinten Rat wieder ganz übel aufnehmen.
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