Kirche in Not

Am 7. September hielt der Referent für Öffentlichkeitsarbeit Kirche in Not, Herr Stefan Stein, in Heilig Kreuz, Berlin-Wilmersdorf, Hildegardstraße 3a, einen Vortrag zur Eröffnung der Ausstellung „Verfolgte Christen weltweit“. Die Ausstellung ist in Heilig Kreuz bis zum 22. September täglich von 9.00-18.00 Uhr zu sehen (Sonntags bitte Gottesdienstzeiten zwischen 10.00 und 12.00 Uhr beachten). Die Ausstellung wandert dann in zwei weitere Berliner Kirchen:

Am Samstag, 24. September, um 18:00 Uhr Eröffnung und Vortrag in der Kirche St. Joseph in Berlin-Wedding, Müllerstraße 161, im Rahmen des Vorabendgottesdienstes. Die Ausstellung steht dort bis zum 30. September und kann jeweils eine halbe Stunde vor und nach den Gottesdiensten besichtigt werden. Diese sind Montag bis Freitag um 8.00 und 18.00 Uhr, Sonntag um 8.00 Uhr / 10.00 Uhr / 12.00 Uhr / 18.00 Uhr.

Ab Sonntag, 2. Oktober, steht die Ausstellung in der Rosenkranz-Basilika in Berlin-Steglitz, Kieler Str. 11. Die Ausstellung steht dort bis zum 21. Oktober und kann zu den Öffnungszeiten der Kirche besichtigt werden: Montag-Samstag 9.00 bis 19.00 Uhr, Sonntag 9.00 bis 12.00 Uhr. Am Samstag, 22. Oktober, hält Stefan Stein von KIRCHE IN NOT um 19:15 Uhr einen Vortrag zum Abschluss der Ausstellung im Pfarrsaal der Gemeinde Maria Rosenkranzkönigin. 

Aus dem Vortrag und den folgenden Fragen und Antworten hier nur einige Notizen und eigene Gedanken; ich empfehle sehr, ihn vollständig zu hören. Man kann danach auch Fragen stellen.

Kirche in Not ist in 23 Ländern aktiv, derzeit mit rund fünftausend Projekten. Die fünf wichtigsten Empfängerländer sind Indien, Ukraine, Libanon, Syrien und Kongo. (In der Ukraine sind Christen zwar nicht verfolgt; hier hilft Kirche in Not den vom Krieg und daraus folgender existenzieller Not betroffenen Menschen.) Die Schautafeln der Ausstellung zeigen noch weitere Länder – keineswegs alle Länder mit Christenverfolgung, denn dann würde sie nur in eine Kirche mit den Ausmaßen des Petersdoms passen.

In über sechzig Ländern, in über zwei Dritteln der Weltbevölkerung, ist die Religionsfreiheit eingeschränkt. Besonders Afrika leidet stark unter islamistischem Terror, wobei zu den Opfern auch Muslime zählen, die die Einstellung der Extremisten nicht teilen. Burkina Faso, Mali, Somalia, Nigeria, Tanzania, Eritrea, Mosambik und Ägypten sind hier besonders zu nennen.

Kirche in Not unterstützt nach Möglichkeit vor Ort durch Hilfsmittel und auch beim Neu- und Wiederaufbau von Kirchen und bei der Einrichtung von Therapiezentren. Diese sind dringend notwendig für zahlreiche traumatisierte Terroropfer. Boko Haram, Fulani und Islamischer Staat Westafrika haben immer wieder das gleiche Muster: Männer werden ermordet, Frauen vergewaltigt und versklavt. In Mosambik werden zudem systematisch Ernten vernichtet. Hinzu kommen Naturkatastrophen, so daß bäuerliche Arbeit kaum noch möglich ist. Die Erdölvorräte werden ebenfalls von Terroristen geraubt.

Eritrea hat eine kommunistische Regierung, die besonders Katholiken gegenüber sehr feindselig ist. Katholische Einrichtungen wie Schulen und Krankenhäuser wurden beschlagnahmt. Die Ordensschwestern haben dadurch kein Einkommen mehr.

In Ägypten werden besonders an hohen christlichen Feiertagen Kirchen überfallen. Entführungen und Brandanschläge sind häufig. Kirche in Not organisiert dort neben der immer wichtigen Soforthilfe auch Jugendfreizeiten, um jungen Menschen in einer friedlichen und frohen Atmosphäre das Aufatmen zu ermöglichen.

In Syrien hat der IS die Christen dezimiert. Zwar gibt es nun auch in Aleppo wieder etwa 30.000 Christen (vor dem Krieg waren es 180.000), aber der IS wächst auch wieder.

Die Ninive-Ebene im Nordirak wurde durch den IS schwer in Mitleidenschaft gezogen. Christen und Jesiden wurden auf Sklavenmärkten verkauft. Die Jesidin, der ich damals Obdach bot, hatte im letzten Moment vor dem Überfall auf den kleinen fast ausschließlich jesidischen Ort Shingal fliehen können. Von ihr weiß ich, daß es in Shingal auch wenige Christen gegeben hatte. Eine einzige armenisch-katholische Familie kehrte im Dezember 2021 dorthin zurück.

In Pakistan können Christen keine höhere Laufbahn einschlagen. Exemplarisch für die Christenverfolgung in Pakistan steht die Katholikin Asia Bibi, die heute in Kanada lebt.

In Indien wird es immer schwieriger, als Christ zu leben; die Konversion zum Christentum ist in einigen Bundesstaaten verboten. Es gibt Überfälle auf Christen durch Moslems.

China ist ein gigantischer Überwachungsstaat; die katholische Kirche wird drangsaliert und darf nur scheinbar in einer Form von „Staatskirche“ weiterleben.

In Nordkorea kann Kirche in Not nicht aktiv sein. Hier ist die Überwachung und Unterdrückung aller Religionen so stark, daß der bloße Besitz einer Bibel oder eines Kreuzes mit dem langsamen Tod im Arbeitslager geahndet werden kann (und oft wird). Geboten ist einzig die staatliche Ideologie mit ihren absurd-religiösen Zügen. Ich habe selbst nur wenige Berichte von christlichen Flüchtlingen aus Nordkorea gelesen und ein einziges Mal eine nordkoreanische Christin gehört; alle Berichte aus Nordkorea sind haarsträubend.

Sri Lanka wurde Ostern 2019 von einer Serie von Bombenanschlägen auf Kirchen und Hotels erschüttert. Die Kirchen wurden während der Gottesdienste getroffen. Es gab mindestens 253 Todesopfer und 485 Verletzte. Der IS bekannte sich zu den Anschlägen.

In den meisten Ländern, in denen Christen nicht von der Regierung verfolgt, aber von Terrorgruppen drangsaliert werden, laufen die Ermittlungen nach Verbrechen an Christen schleppend.

Kirche in Not ist auch eine Gebetsgemeinschaft. Die materielle und tatkräftige Hilfe vor Ort ist auf Gebet ebenso wie auf Geld angewiesen.

Kirche in Not finanziert sich durch Spenden. 
LIGA Bank Münchenahlreiche Verle
IBAN: DE63 7509 0300 0002 1520 02
BIC: GENODEF1M05

Ich bitte meine Leser: Helft der Kirche in Not!

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Über Claudia Sperlich

Dichterin, Übersetzerin, Katholikin. Befürworterin der Vernunft, aber nicht in Überdosierung.
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