Friedensbitte

Herr Gott, willst Du nicht endlich Frieden bringen?
Und hast Du Frieden uns nicht längst gebracht?
Wir können nie und niemals ihn erringen,
Wir scheitern immer. Du nur hast die Macht.
Die kleine Macht, die uns verliehen ist,
Ist schnell missbraucht und dient des Feindes List.

Wir habens oft versucht. Ist nie gelungen,
Zu wahren ihn aus unsrer kleinen Kraft.
Bald ist er angelockt und bald erzwungen,
Der kurze Friede, den die Welt noch schafft.
Noch weiß kein Mensch, wie dieses Wagnis geht:
Ein Friede, der die Zeiten übersteht.

Man hilft wohl gern und kann sich auch vertragen,
Im Notfall handeln viele gut und klug.
Vor bösen Mächten müssen wir versagen,
Die eigne Macht ist lang nicht gut genug.
Nur Stückwerk ist, was wir an Gutem tun.
In Deinem Frieden kann die Welt nicht ruh'n.

Und doch will ich vertraun: Du bist der Friede,
Bist Wahrheit, Leben, Wort in Ewigkeit.
Schau auf die Welt, Herr, auf die Waffenschmiede,
Für Dich, den Friedensfürst, mach uns bereit,
Und schleife unsrer Herzen Diamant,
Bis jeder Dich vollkommen hat erkannt.

© Claudia Sperlich
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Über Claudia Sperlich

Dichterin, Übersetzerin, Katholikin. Befürworterin der Vernunft, aber nicht in Überdosierung.
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Eine Antwort zu Friedensbitte

  1. akinom schreibt:

    „Allein den Betern kann es noch gelingen das Schwert ob unsern Häuptern aufzuhalten…!“ Auch dieser Blogbeitrag ist Gebet. Beten wir alle mit.

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