Erstens, weil ich das selber kann. Ich bin sechzig Jahre alt und schon groß.
Zweitens, weil Ihr in aller Regel einen völlig anderen Begriff habt von dem, was „meine Freiheit“ ist, als ich.
Ich bin in Freiheit – gegen den Willen meiner nächsten Verwandten, d.h. Vater, Mutter und zwei Brüder, also gegen den Willen einer männlichen Mehrheit – Christin geworden. Ich lebe in einem Land, in dem das nicht mit Freiheits- oder Körperstrafen geahndet wird, sondern nur mit Befremden und Abneigung einer wachsenden Mehrheit. Seitdem haben immer wieder Männer und immer öfter auch Frauen mir erklärt, wie böse die Kirche (insbesondere die katholische) zu mir als Frau ist, und daß sie meine Freiheit beschneidet. Die Stunden, in denen ich solchen Leuten zugehört habe, weil ich mich dazu durch die Konvention verpflichtet fühlte, bekomme ich nie wieder. Sie sind verlorene Lebenszeit.
In jüngster Zeit sind es vorwiegend Männer, die sich für Katholiken halten, die meine Freiheit auf diese Weise verteidigen wollen und sie in Wirklichkeit beschneiden. (Frauen fühlen sich gelegentlich auch dazu bemüßigt, aber nicht ganz so oft.) Sie salbadern mir etwas vor, daß die Kirche ja nur dann Gottes Willen tut, wenn sie mir erlaubt, Priesterin zu werden, obwohl ich das gar nicht will, und halten mich für gehirngewaschen oder bestenfalls dumm, ein unbewegliches Weibchen, das nicht wagt, sich seines minderen Verstandes zu bedienen und auf ihr männliches / wahrhaft weibliches / diverses Vorwärtspreschen angewiesen ist.
Männer, Frauen, Diverse – ich pfeife auf Eure Versuche, mich zu befreien!
Ich bin so gebunden, wie man als Mensch nun einmal ist – gebunden durch äußere und innere Umstände, die keiner von uns ändern kann, und vor allem durch den Umstand, daß ich ein gefallener Mensch bin wie alle anderen Menschen auch.
Ich bin so frei, wie Menschen nur sein können, wenn sie sich ganz in Gottes Hand geben – oder das wenigstens versuchen. In der Freiheit der Kinder Gottes und als treue Tochter der Kirche darf ich Euch sagen: Unter Euch gibt es ganz wenige, die tatsächlich zu meiner Befreiung beitragen können und gelegentlich tun, und die sind Beichtväter.
Zuguterletzt etwas zur Ästhetik verschiedener Bewegungen.
„Wir sind zusammen stark, wir sind zusammen laut“ beginnt ein Lied der Initiative Maria 2.0 (wird von mir nicht verlinkt; wer mag, kann es auf Youtube finden). Zusammen stark und laut sind auch betrunkene Hooligans. „Unsere Kirche der Zukunft wird von allen gebaut“ – die Zeile erinnert melodisch und inhaltlich stark an „Für eine bessere Zukunft richten wir die Heimat auf“ – an das FDJ-Lied „Bau auf, bau auf“ (auch auf Youtube zu finden). Na, dann baut mal schön. Texte und Melodien beider Lieder sind übrigens von Männern verfasst.
„Unsere (Pippi-Langstrumpf)-Kirche der Zukunft wird von allen gebaut!“ Meinetwegen. Mir geht es nicht um eure Kirche sondern um die Kirche Jesu Christi, die dauert „bis zu Seiner Wiederkunft“. Sie huldigt nicht der Genderreligion und der Fälschungen des biblischen Regenbogens. Sie braucht keine Frauenrechte und Frauenquoten. Ihr ist seit der Schöpfung das Menschenrecht geschenkt. Das Unwort „Frauenquote“ diskriminiert Frauen wenn Menschen z. B. aufgrund ihres Frauseins und nicht aufgrund ihrer Kompetenz eine Stelle bekommen. Geschlechtsbedingte Unfreiheit kennt der Islam in unsäglicher Weise. Wo ist der Aufschrei dort, wo einmal das „christliche Abendland“ war?
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So ist es – wobei ich auf Pippi Langstrumpf, die Heldin meiner Kindheit, nichts kommen lasse. Für das kitschige Lied kann die literarische Vorlage nichts.
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„Ich mache mir die Kirche, wie es Mir gefällt!“ Gemeint ist das lesenswerte Buch von Dorothea Schmidt „Pippi-Langstrumpf-Kirche – Meine Erfahrungen auf dem synodalen Weg.“ Auch sie liebt Pippi seit ihrer Kindheit.
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Danke für den Hinweis!
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