Im Ernst: das sagte mir heute eine Frau. Sie sagte auch, warum sie nicht in die Kirche (genau: in die gleiche Gemeinde wie ich) geht (wegen Corona, und dann wegen der Mißbräuche) und daß der Vatikan zu viel Macht hat.
Nicht mitbekommen hat sie:
- meinen schon öfter, auch in unserer Gemeinde, gehaltenen Vortrag „Warum gibt es keine katholischen Priesterinnen?“, aus dem deutlich genug hervorgeht, daß ich auch keine will. Hören kann man ihn seit Jahren hier auf der Mediathek von Radio Horeb.
- die Aufarbeitung der Mißbräuche und die seit Jahren bestehende Anlaufstelle in unserer Gemeinde.
- die Tatsache, daß die Coronaregeln gelockert wurden und zugleich weiterhin ein gutes Schutzkonzept in unserer Gemeinde existiert.
- die Tatsache, daß die große Macht des Vatikan seit einigen Jahrhunderten Geschichte ist.
Ja, das war ihr alles unbekannt. (Punkt 1 bis 3 sicher, da von mir angesprochen und von ihr dahingehend beantwortet, daß sie noch nie davon gehört oder gelesen hat; Punkt 4 hab ich nicht weiter thematisiert.)
Liebe Christen, wenn Ihr nicht mehr in die Kirche geht, lasst es bleiben. Aber erfindet keine Gründe. Es ist einfach nicht wahr, daß Ihr wegen Corona, Skandalen, Macht des Vatikan oder was auch immer nicht kommt. Ihr hab ganz einfach keinen Bock. Seid ehrlich und sagt das.
Sollte ich jemals per Akklamation zur Priesterin gekürt werden, werde ich höflich ablehnen und zur Begründung den Vortrag halten, den Ihr Nicht-Kirchgänger seit Jahren ignoriert.
Meine Fresse… Ja, heute bin ich knurrig. Nun danket alle Gott, daß ich keine Priesterin bin.
Ich will ja jetzt nicht damit daherkommen, daß es auch zuweilen knurrige Priester gäbe, denn das verfehlte den Punkt. Frag doch mal gegen: und als Ordensfrau sehen Sie mich nicht?! Das bietet Gesprächsstoff für interessantere Diskussionen als jene über die „große Macht“ oder die „prunkvollen Gewänder“ (BTDT). VIele Grüße
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Naja… zur Ordensfrau bin ich definitiv nicht geeignet, aus mehreren Gründen. Aber dennoch: die Frage wäre berechtigt. Sollte sich da je ein Gespräch ergeben, erzähl ich ihr von meinem privaten Gelübde.
Und davon, wie grandios, wie wundervoll, wie erfüllend es ist, einfach katholisch zu sein.
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