Erster Impftermin: Ein Hoch auf die Organisation!

Erste Impfung. Das wirklich Anstrengende daran war, mit dem Fahrrad von Friedenau zu den Messehallen zu fahren, bei 30° durch die Stadt.

Ansonsten: Doch, Organisation ist möglich! Ich hatte das ja in der letzten Zeit im Zusammenhang mit der Pandemie manchmal angezweifelt. Aber hier, siehe:

Eingang – ich zücke schon die Papiere, freundlicher Mensch in Ordnerweste (im Folgenden fMiO) winkt mich durch, „Die braucht erst die Kollegin weiter vorn“. Ein Sicherheitsmann möchte in meine ziemlich große Tasche gucken, ist mit dem Anblick zufrieden.

Gang, Vorhalle: Überall stehen fMiO, lotsen die Impfwilligen weiter.

Schleuse: Hier sitzen freundliche Menschen hinter Plexiglas, ich werde zu einer gelotst. Sie stellt fest, daß bei meinen Ausdrucken der QR-Code veraltet ist (der einzige Punkt, über den ich mich ärgern könnte, wenn ich wollte), sieht aber, daß ich angemeldet bin, überträgt die Daten, fragt mich, ob ich die ungültigen Blätter wiederhaben will oder ob sie sie vernichten soll (ich bitte um letzteres). Dann stellt sie ein paar Fragen, die mir ein bißchen vorkommen wie „Frau Sperlich, ich frage Sie: Sind Sie hierhergekommen, um nach reiflicher Überlegung und aus freiem Entschluß gegen Covid19 geimpft zu werden?“ Ich bejahe das, bekomme die gültigen Papiere und noch eines dazu, werde weitergelotst.

Schließlich in einer Kabine mit einer Ärztin und einer Assistentin, die die Papiere an sich nimmt und scannt. Die Ärztin fragt mich, ob es mir gut geht, dann einige sehr genaue Fragen über meine Epilepsie, Medikation und Anfallrisiko. Dann werde ich geimpft. Sie möchte, daß ich noch ganz kurz sitzenbleibe, fragt, wie sich das angefühlt hat, ist zufrieden, daß ich wirklich nicht mehr als einen Piks wahrgenommen habe.

Dann folge ich den Pfeilen nach draußen, es wird mir empfohlen, mich kurz vor dem Ausgang noch ein wenig hinzusetzen. Ich warte eine Viertelstunde auf meinem Stuhl, ob es mir irgendwie komisch wird, und als das nicht eintritt, gehe ich.

Alle, wirklich alle sind freundlich, machen ihre Arbeit, sind aufeinander abgestimmt. Es ist trotz der vielen Leute ruhig, es ist angenehm klimatisiert, und auch die Putzleute machen ihre Arbeit unauffällig und ausgezeichnet (wie man an den Toiletten sieht).

Es gibt an Berlin besonders hinsichtlich behördlicher und organisatorischer Arbeit einiges zu meckern. Umso wichtiger finde ich, wenn mal alles derartig perfekt organisiert ist. Ein ganz großer Dank an alle, die da mit Kompetenz und Freundlichkeit ihre Arbeit tun.

Covid19, wir machen dich alle!

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Über Claudia Sperlich

Dichterin, Übersetzerin, Katholikin. Befürworterin der Vernunft, aber nicht in Überdosierung.
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2 Antworten zu Erster Impftermin: Ein Hoch auf die Organisation!

  1. Herr S. schreibt:

    Das haben wir hier bei uns in der Metropolregion um HH genauso vorbildlich und perfekt dankbar erlebt.

    Die/Ihre „fMiO“ waren bei uns fast alle Soldaten und Soldatinnen – also „fMiU“ (freundliche Menschen in Uniform).

    Wir sind voller Dank und Anerkennung.

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    • Claudia Sperlich schreibt:

      fMiU gab es hier auch, allerdings in der Minderzahl.
      Ich bin wirklich froh, daß nach so viel Desorganisation im Rahmen der Pandemie nun auch wirklich erfreulich gute Organisation geschieht, und mit Hamburg auch in der Stadt meiner Mutter.

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