… zunächst mal wieder ein Choral von mir.
Melodie: GL 499; alternativ: GL 395 Ihr seid in Gott geborgen, Gehüllt in Gottes Licht, In ewgem Ostermorgen Schaut ihr des Herrn Gesicht. In Liebe ohne Grenzen Lebt ihr in Ewigkeit, Und eure Seelen glänzen Von Gottes Heiligkeit. Ihr weist auf Jesu Leben, Ihr seid der Kirche Licht. Helft uns in Tun und Streben Zu Mut und klarer Sicht. Helft uns in unsern Leiden, In Irrtum, Krankheit, Not. Seid bei uns, wenn wir scheiden, Und helft zu gutem Tod. Ihr habt schon überschritten Die Schwelle in Sein Land; Ihr Heiligen, wir bitten, Nehmt ihr uns an der Hand. Wenn dann in Gottes Klarheit Der ewge Tag anbricht, Sind wir in Seiner Wahrheit, Im goldnen Gotteslicht. © Claudia Sperlich
Sodann ein Auszug aus meinem Vortrag „Wer braucht überhaupt Selige und Heilige?“ – zugleich ein Hinweis, daß auch dieser Vortrag wiederholbar ist:
Leider gibt es ein fast unfehlbares Rezept in sieben Schritten, wie man nicht heilig wird:
- Vermeide jeden Anflug von Humor! Religion ist eine ernste Sache!
- Glaube keine Aussage über Gott oder die Letzten Dinge, wenn der Sprecher nicht im Ruf der Heiligkeit steht! Sie kann auf keinen Fall stimmen!
- Fürchte den Teufel und weise immer wieder (gelegen oder ungelegen) darauf hin, wie leicht man in der Hölle landen kann! Prüfe die Gewissen der anderen. Deins kennst du ja schon.
- Erfülle deine religiösen Pflichten mit großem Eifer und in der Haltung eines Grundschülers, der Fleißkärtchen sammelt!
- Je mehr Gläubigen – Laien ebenso wie Würdenträgern bis hinauf zum Papst – du mangelnde Katholizität bescheinigst, desto besser. Der eigentliche Experte für rechtgläubiges katholisches Christentum bist du.
- Solltest du Glaubenswahrheiten erkennen, die sich aus Bibel und katholischer Tradition nicht ableiten lassen, freu dich deiner besonderen Erkenntnis. Wer diese Erkenntnis nicht hat (also jeder andere), steht nicht in der vollen Gnade.
- Wenn dies alles dich noch nicht aus der Kirche vertrieben hat, kann mit Gott etwas nicht stimmen. Kündige Ihm.
Soweit die Sieben Schritte weg von der Heiligkeit. Aber, Dank sei Gott, gibt es auch eine kurze Zutatenliste zur Heiligkeit. Dabei kommt Gottes Gnade in jedem Fall gratis dazu:
- Freue dich, daß du Christ bist. Gott liebt dich, liebe Ihn wieder.
- Beichte und Eucharistiefeier sind beliebig oft wiederholbar. Mach Gebrauch davon. Man muss nicht erst sein letztes Hemd verzockt oder einen Lynchmord gebilligt haben, um zu beichten. Der Leib des Herrn ist ein Heilmittel für Sünder, und man tut gut daran, ihn häufig zu empfangen.
- Sei wirklich Christ in Wort und Tat. Wie das geht, findest Du in Bibel und Katechismus. Die Heiligenviten sowie Chesterton und Adrienne von Speyer geben auch gute Hinweise.