Warum Maria immer ein blaues Tuch trägt

Das erste Weihnachtsgeschenk
Legende

Joseph hat Geld auf die Seite gelegt
von seinem mageren Handwerkerlohn
und hat sich heimlich zum Krämer bewegt:
Für ein blaues Wolltuch langte es schon.

Dann plötzlich war alles ganz anders und neu:
Die Braut war schwanger, wer weiß von wem?
Ein göttliches Wort, und er wartete treu,
doch das Tuch in der Truhe vergaß er seitdem.

Als Monate später der Kaiser befahl:
„Ein jeglicher gehe in seinen Ort!“,
packt Josef die Sachen und sieht auf einmal
das Tuch in der Truhe und nimmts mit sich fort.

Als endlich die Jungfrau im Stalle gebar,
das Kind warf den Schimmer des Sternes zurück,
da reicht er das blauwollne Tuch ihr dar,
das wurde ihr liebstes Kleidungsstück.

© Claudia Sperlich

Werbung

Über Claudia Sperlich

Dichterin, Übersetzerin, Katholikin. Befürworterin der Vernunft, aber nicht in Überdosierung.
Dieser Beitrag wurde unter KATHOLONIEN, LITERATUR abgelegt und mit , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.