Und was kann ich tun?

In den letzten Tagen ist viel geschrieben worden über die Forderungen nach Aufhebung des Zölibats und nach Weiheämtern für Frauen und darüber, daß diese Forderungen von der Deutschen Bischofskonferenz deutlich unterstützt werden – die DBK sich mithin in der offenen Revolte gegen Rom befindet.

Neu ist das alles nicht; die „Streikaktion“ einiger Frauen ist kein so unerhörtes Geschehen, wie es durch die derzeitige Präsenz im Internet scheinen mag – eigentlich sind diese Forderungen alle schon ziemlich altbacken. Dennoch ist es bedenklich, wie beglückt zahlreiche Geistliche und Würdenträger diese Aktion unterstützen.

Ich habe keine Lust, die Einzelheiten hierüber sowie die Gründe für den Zölibat und für die Verschonung von Frauen hinsichtlich der Priesterweihe an dieser Stelle auszuführen. Was die Priesterweihe angeht, werde ich zum Thema „Warum es keine katholischen Priesterinnen gibt“ am 24. September in der Arche Potsdam sprechen.

Nur so viel: Ich lese immer wieder, daß „nicht Priesterin sein dürfen“ frauenfeindlich ist. Ich habe noch nie gelesen, daß der Mangel an Kanalarbeiterinnen, Hausmeisterinnen, Tatortreinigerinnen oder Bohrinselarbeiterinnen frauenfeindlich sei. Liegt es vielleicht ein bißchen an Einkommen und Prestige?

Weiter will ich an dieser Stelle auf das Warum gar nicht weiter eingehen – sondern nur darauf, was ich als Frau und Laie tun kann, um der Kirche zu helfen.

Zunächst natürlich: Ihr angehören – nicht nur auf dem Papier, sondern mit Herz und Seele. Teilhaben an der Braut Christi, Ihm bräutlich zugewandt sein. Das bedeutet, Jesus Christus zu lieben, den Dreieinen Gott zu lieben, Seinen Willen zu tun, so gut ich es verstehe, und wo mir das aus eigener Schuld nicht gelingt, im Sakrament der Beichte um Heilung und Vergebung zu bitten.

Zahlreiche Möglichkeiten der Laienberufung – und damit auch der Frauenberufung – habe ich hier auf Radio Horeb vorgestellt.

Meine Berufung als Christin habe ich gefunden. Das ist zunächst einmal das Schreiben (als Teil der allgemeinen Berufung) und dann ein persönliches Gelübde, nach dem ich nun seit zweieinhalb Jahren lebe, das am 27. November, nach drei Jahren, ausläuft und das ich dann, so Gott will und ich lebe, erneuern werde – für immer.

Man kann seine Berufung nur finden, indem man auf Gott hört. Nicht, indem man Seine mystische Braut, die Kirche, mißachtet oder Seine Mutter Maria instrumentalisiert. Hoffnung bezüglich derer, die eine vollständige Umkrempelung der kirchlichen Lehre fordern, macht mir meine eigene Erfahrung – Gott kann sich recht überfallartig äußern.

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Über Claudia Sperlich

Dichterin, Übersetzerin, Katholikin. Befürworterin der Vernunft, aber nicht in Überdosierung.
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4 Antworten zu Und was kann ich tun?

  1. Jens Unterbauer schreibt:

    „Nicht, indem man Seine mystische Braut, die Kirche, mißachtet oder Seine Mutter Maria instrumentalisiert.“
    ………………………………………………………………………………………………………………………….
    Eine gaaaaanz freundliche, hrlich gemeinte Frage:
    >> wird Maria denn nicht allenthalben instrumentalisiert? <<
    Seit 1900 werden über 600 Erscheinungen gezählt.
    In (fast) jeder Predigt wird Maria (ganz wie es passt) als "stille, gehorsame Dienerin" (anders als die Weibsen von "Maria 2.0") oder als die Himmelkönigin und Mittlerin aller Gnaden beschworen.
    .
    A bisserl mehr Ehrlichkeit, bittsie!

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    • Claudia Sperlich schreibt:

      Nun, wenn sie durch Gottes Gnade irgendwo erscheint oder ein Wunder bewirkt, und Menschen merken das, ist das keine Instrumentalisierung. Das geschieht einfach, weil Gott es will und weil sie es will (da bin ich mir sicher).
      Wo Erscheinungen vorgegeben werden, wird sie in der Tat instrumentalisiert, aber ich vertraue der Kirche, da sorgfältig genug zu prüfen und vorgebliche Erscheinungen nicht anzuerkennen.
      Ihre Ehrentitel sind eben das – Ehrerweisungen, nichts anderes. Das sie auf geheimnisvolle Weise “im Himmel gekrönt“ wurde, schließt die Kirche aus Offenbarung 12,1-6. (Wer sonst soll die Frau sein, deren Sohn von einem Drachen – steht für Satan – bedroht und in den Himmel entrückt wird?)
      Sie ist in der Tat “Magd des Herrn“ (Eigenbezeichnung) und Himmelskönigin zugleich. Ehrlich.

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  3. Pingback: Maria, Magd, Königin | Katholisch? Logisch!

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