Ein friedlicher Marsch mit unfriedlicher Begleitung

Ich hatte heuer wieder Ordnerdienst beim Marsch für das Leben. Vorher war ich bei einem Engelamt in St. Marien Behnitz, wo wir für die getöteten Kinder beteten und auch für alle, die abgetrieben haben oder Abtreibungen unterstützen.

St Marien Behnitz

Es war eine schöne, feierliche Messe – wobei in die Kirche durchaus noch mehr Menschen gepasst hätten. Gesungen wurde unter anderem mein im vergangenen Jahr genau hierfür geschriebener

Choral für die Ungeborenen
Melodie: Aus tiefer Not

Die Kinder, die vom Mutterschoß
Aus dieser Welt genommen,
Betrogen um ihr Menschenlos –
Herr, lass sie zu Dir kommen!
Neig ihnen zu Dein Angesicht,
Lass leben sie in Deinem Licht,
Gib ihren Seelen Frieden.

Die Menschenknospen, wehrlos klein,
Zerrissen, ungeboren,
Sie lebten durch Dein Wort allein –
Herr, gib sie nicht verloren!
Wo Menschenschuld den Tod gebracht,
Erweise Deine Lebensmacht,
Führ sie zur ewgen Freude.

Führ auch an Deiner Vaterhand
Auf Deine guten Wege,
Die diesen Kleinen aberkannt
Die Liebe und die Pflege.
Geh nicht an ihrer Not vorbei,
Lass sie bekennen und verzeih,
Gib ihren Seelen Frieden.

© Claudia Sperlich

Wie immer war der Marsch gesäumt von grölenden Gegnern, und wie immer brüllten sie Parolen, die ich schon doof fand, als ich dreizehn Jahre alt war und glaubte, die Möglichkeit der Abtreibung müsse es halt geben. Daß man mit dreizehn bis siebzehn Jahren erheblich gescheiter sein kann als ich damals und die Gegendemonstranten jetzt, bewiesen die vielen jugendlichen Teilnehmer des Marsches.

Am Hauptbahnhof (wo es diesmal losging) standen schon einige Gegendemonstranten. Eines der Transparente trug die Aufschrift „Der Kampf geht weiter – RAF Berlin“. Keiner der Gegendemonstranten fühlte sich dadurch gestört.

Es wurden wie in jedem Jahr bewegende Zeugnisse abgelegt, auch von einem Mann, dessen Jugendfreundin abgetrieben hatte, ohne ihm etwas zu sagen – und der um das Kind trauerte.

Marsch für das Leben 2018

Entgegen meiner pessimistischen Schätzung waren 5000, nach anderen Angaben 7000 Menschen für das Leben auf der Straße – und auf der Gegenseite ein paar hundert. Vom Marsch für das Leben ging wie immer keine Gewalt aus; bei dem Versuch, die Route zu blockieren, schubsten Gegendemonstranten einen älteren Mann zu Boden. (Übrigens ließ die einzige Sitzblockade die Bürgersteige auf beiden Seiten brav frei. Ich bemerkte sie überhaupt erst rückblickend.)

Eine besonders schöne Reaktion auf die Gegendemonstranten sah ich bei einer alten Frau. Sie hatte einen Rosenkranz in der Hand und zeichnete vor einer ganzen Reihe Krakeeler beständig das Kreuz in die Luft, küsste dann jedesmal das Kruzifix, dies alles in einer fast sachlich wirkenden Art, ohne irgendwie frömmlerisch zu wirken. Sie segnete die, die ihr fluchten – ganz wörtlich, ganz unbeirrt von allem Geschrei.

Ein Gegendemonstrant schwang eine Rede, von der ich nur einige Sätze mitbekam. Er war gegen Unterdrückung von Frauen, gegen Krieg und gegen Ungerechtigkeit. Also eigentlich vernünftig genug, um auf unserer Seite mitzugehen – sollte man meinen. Wenn er nicht leider auch dafür wäre, eine ganze Menge Frauen in einem frühen Entwicklungsstadium zum Abschuß freizugeben.

Was die in der Gegendemonstration immer auftauchende Obszönität mit dem Recht auf irgendwas zu tun hat, weiß ich nicht. Diesmal: Zwei Frauen (ich bin ziemlich sicher, daß es Frauen waren) in Clownskostümen, mit vorgeschnallten Gummipenissen, so tuend, als befriedigten sie sich selbst. Was will man uns damit sagen? „Wichsende Clowns fordern ein Recht auf Abtreibung“? Da ist was dran, irgendwie. Liebe Abtreibungsbefürworter, ich werde Euch künftig (um ein böses Wort nicht auszusprechen) kurz als WC bezeichnen.

Marsch für das Leben 2018

Wie immer gab es einen ökumenischen Abschlussgottesdienst – dem ich leider kaum folgen konnte, ich war schlichtweg zu ausgelaugt. Aber einige mehr oder minder weitgereiste Freunde (Tegel, Düsseldorf und andere Orte) überzeugten mich, danach noch in einen Biergarten zu gehen. Das war ein schöner Ausklang eines für mich teilweise ziemlich anstrengenden, aber wichtigen Tages.

Und was bringt das Ganze jetzt? Wird nicht weiter abgetrieben, egal was wir tun?

In dem ein oder anderen Menschen (mir, zum Beispiel) gibt es durchaus eine Besinnung und Wandlung. Aber auch wenn immer weiter getötet wird, selbst wenn sich herausstellen sollte, daß der Marsch für das Leben gar nichts „nützt“, werde ich weiter auf die Straße gehen, um zu sagen: Ich will nicht, daß ein Unrecht als Recht deklariert wird.

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Über Claudia Sperlich

Dichterin, Übersetzerin, Katholikin. Befürworterin der Vernunft, aber nicht in Überdosierung.
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32 Antworten zu Ein friedlicher Marsch mit unfriedlicher Begleitung

  1. Pingback: 2018-09-22 | Berlin, Marsch für das Leben: Ein friedlicher Marsch mit unfriedlicher Begleitung | Gebetsgruppe St. Josef, Aachen

  2. akinom schreibt:

    Zu diesem Thema möchte ich Thomas Schührer (DURCHBLICK) zitieren, der sich für Gebet und offensiven Einsatz für eine nicht nur Greenpeace-, sondern auch „Lifepeace- Organisation“ stark macht. In diesem Zusammenhang nennt er nicht nur den „Marsch für das Leben“, sondern auch ein von ihm in Vorbereitung befindliches „Forum Familie ist Zukunft“. Ganz neu nachdenken lassen hat mich Folgendes:

    Ich zitiere:
    „…. Lassen Sie mich noch eine aktuelle besorgniserregende gesellschaftspolitische Entwicklung aufgreifen. Sicherlich haben Sie die Berichterstattung verfolgt, über die heftige Diskussion, die seit einiger Zeit um das Werbeverbot für Abtreibung (§ 219a STGB) entbrannt ist.

    Auf den 1. Blick könnte diese Diskussion verwundern, kann doch in unserem Land jeder nach Lust und Laune innerhalb der ersten 3 Monate abtreiben lassen und manche Ärzte, die sich auf die Tötung ungeborener Kinder spezialisiert haben, verdienen sich unbehelligt eine goldene nase damit. Warum sehen die Abtreibungsbefürworter trotzdem Handlungsbedarf?

    Auf den 2. Blick wird klarer, worum es tatsächlich geht. Würde das Werbeverbot für Abtreibung fallen, wäre das Abtreibungsverbot (§218 STGB) als nächstes dran. Aber auch das wäre nur ein Zwischenschritt. Es soll das MENSCHENRECHT AUF ABTREIBUNG etabliert werden. Wenn es das erst mal gibt, müsste jeder, der sich gegen Abtreibung einsetzt, mit Strafverfolgung rechnen, weil er dann gegen ein Menschenrecht agiert.

    Kein Menschenrechtler und kein Bischof könnte mehr öffentlich gegen dieses unrecht angehen, kein Arzt könnte mehr folgenlos die Vornahme einer Abtreibung verweigern, keine Krankenschwester oder Hebamme könnte folgenlos die Mitwirkung an Abtreibungen verweigern.

    Das steht also auf dem Spiel. Es wäre auch eine Ausgangsbasis für eine neue CRISTENVERFOLGUNG, weil die Kirche dann eine Organisation wäre, die sich gegen das MENSCHENRECHT AUF ABTREIBUNG einsetzt und somit belangt werden könnte.

    Wir tun also gut daran, an dieser Front entschieden Widerstand zu leisten, um noch Schlimmeres zu verhindern

    Wir bereiten den Versand unserer INFOBROSCHÜRE WENDEPUNKT an alle Bundestagsabgeordnete, Bischöfe und Journalisten vor, in der die verlogenen Argumente der Werbeverbotsgegner entlarvt werden. Ferner planen wir eine Podiumsdiskussion in Gießen, wo die Kampagne ihren Ausgang nahm und einen Internetkurzfilm, der ebenfalls die Lügen der Gegenseite offenlegt. Bitte begleiten Sie diese Maßnahmen mit Ihrem Gebet und mit Ihrer Spende…..“

    Mich hat das alles zutiefst erschüttert, wie auch das Buch „Die leise Diktatur – das Schwinden der Freiheit“, das ich gerade lese. Offensichtlich ist die Globalisierung nicht nur in diesem Beispiel für die Strategie Satans, der weiß, dass seine Zeit kurz ist. Zwar sollen wir „arglos sein, wie die Tauben“, aber nicht dumm, wie ein hypnotisiertes Kaninchen. Deshalb freue ich mich über Mutmacher wie Thomas Schührer. Kämpfen wir mit ihm an der Seite Michaels!

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    • Claudia Sperlich schreibt:

      Dank für diesen Kommentar! Das sind in der Tat schlimme Aussichten. Allerdings sollte uns die Aussicht auf Strafverfolgung nicht müde machen – sondern hellwach und tätig.

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    • petra schreibt:

      Es IST so…Beten Allein hilft NICHT….Andere lächeln darüber…Man muss (richtig) tätig werden….

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    • Stefan Schwarz schreibt:

      Das von Herrn Schührer dargelegte Szenario ist doch sehr unwahrscheinlich. Weder in Österreich noch in der Schweiz gibt es ein „Werbeverbot“ für Abtreibung – trotzdem ist dort der Gewissensvorbehalt besser geschützt als in Deutschland. Als z.B. vor einigen Jahren in Salzburg von der Politik angeordnet wurde, Abtreibungen auch in Landeskrankenhäusern durchzuführen, mussten Ärzte aus Wien geholt werden, weil sich kein Arzt in Salzburg dafür bereit fand. Es gibt auch in keinem dieser Ländern „Werbeplakate“ für Abtreibungen. Auch eine Revidierung des § 218 ist unwahrscheinlich zumal diese nur von einem ganz geringen Teil der Wähler unterstützt würde. Und zwar sowohl in die eine wie in die andere Richtung. Nur ein ganz geringer Teil der „linken“ Wähler ist für eine völlige Freigabe und nur eine kleine Minderheit der Katholiken in Deutschland für ein völliges Verbot.

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  3. Josef schreibt:

    Ich Grüsse Sie. Ich Grüsse Alle Abtreibungsgegner, die -wie Sie-Dort mitgemacht haben. Leider ist Deutschland in gewissen Teilen der Bevölkerung verrückt geworden..Manche nennen diese Menschen auch „Links-versifft“.Hoffentlich gehören diese Verirrten Menschen bald der Vergangenheit an und die Bewahrer von Werten bekommen wieder die Oberhand..Oder haben diese sie nie verloren ?

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    • Claudia Sperlich schreibt:

      Willkommen, Josef, und Dank für den Gruß. Zunächst einmal ist das Wort „links-versifft“ so ungenau wie boshaft. Sodann wünsche ich keinem Menschen, „bald der Vergangenheit anzugehören“, sondern allenfalls seinen Irrtümern. Und schließlich muss man schon beide Augen zukneifen, um das Problem auf Deutschland beschränkt zu sehen.

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      • petra schreibt:

        ….sagte das Lamm das selbst zur „Schlachtbank“ ging….Starke (stark tätige) und stark redende Menschen sind gefragt….Mit starken Worten gegen Starke angehen….Sonst geht man unter…Das wussten (und taten) auch die menschen in der DDR (die Sie nichtmal erahnen können) als sie gegen das Unrechtsregime (das linksversifft WAR) auf die Strasse gingen….jetzt gehören diese Menschen der Vergangenheit an…Zum Glück …

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        • Claudia Sperlich schreibt:

          Wie jetzt… die Menschen, die gegen das Unrechtsregime der DDR gekämpft haben, gehören der Vergangenheit an? Das würde bedeuten: Alle tot. Ich hoffe mal, das meinen Sie nicht ernst.
          Und ich kann „nichtmal erahnen“, was die DDR war? Nun, als Westberlinerin bin ich in der Tat auf die Erzählungen meiner Freunde angewiesen und auf die umfangreichen Dokumentationen über jene Zeit. Dennoch ist Ihre Annahme, daß ich schlicht nicht weiß, was die DDR war, gelinde gesagt sonderbar.

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        • oetra schreibt:

          Dieser Sperlich IRGENDWASS zu shcreiben ist vollkommen sinnlos….Werde diesen Unsinn hier nie mehr lesen . basta… ;-)))

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        • Claudia Sperlich schreibt:

          Ich werde also ohne Ihre Beschimpfungen leben müssen? Das wird hart. 😉

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  4. Susann schreibt:

    Auch als große Befürworterin der Fristenlösung, so wie sie momentan gehandhabt wird, muss ich sagen, dass die angemessenere und würdevollere Haltung zum Thema auf Seite der Marsch des Lebens-Teilnehmer vorhanden war und nicht auf Seiten der Gegendemonstranten. Ich folge den Twitter-accounts einiger Gegendemonstranten, und da geht es dermaßen unreif-rotzig-pubertär-ekelhaft-niveaulos zu, dass es einem nur so die Haare sträubt.
    Schade, denn so disqualifiziert sich die Truppe natürlich für jegliche ernsthafte Diskussion.

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    • Susann schreibt:

      NB: Die Herzchen halten ihren Gegenprotest übrigens für äußerst wirkungsvoll, den es seien nur mehr halb so viele Teilnehmer zum Marsch des Lebens gekommen wir in den Vorjahren. ???

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    • Susann schreibt:

      War wohl der Spickzettel für die Sprechchöre.
      *kopfschüttel

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      • Claudia Sperlich schreibt:

        Meine Fresse. 😀
        Die müssen ablesen, wie die Slogans von vorvorgestern gehen?
        Neben mir ging eine fröhliche junge Frau, die zu den Slogans nur sagte „Die sind ja sowas von Asbach uralt“ – und die ganze gegnerische Truppe überhaupt teils zum Gähnen, teils zum Lachen fand.

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        • Susann schreibt:

          Kann ich gut nachvollziehen. Die wirken auf mich so ideologisch verbohrt und gleichzeitig so… verloren und ohne jede Bodenhaftung. Und so entfernt von jeglicher Lebenserfahrung und Praxis. Die wollen ja das „Richtige“ tun, das ist für sie ganz wichtig, sich für das „Gute“ zu engagieren, was ja sehr rührend ist. Und dann sind sie so unreflektiert und in dieser teeniehaften „Uiuiui, ich hab was ganz Provokantes über Sex gesagt, boah ey!“-Blase gefangen.
          Denen geht es um für sie ganz hohe und abstrakte Werte – aber dass dann in der Praxis ganz viel Ambivalenz dazukommt, um das zu verstehen, sind sie wohl noch zu jung und vom Leben unbeleckt.

          Mir tun sie so ein bisschen leid.

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        • akinom schreibt:

          Ich erinnere mich noch an den Slogan von vorgestern: „Pillen-Paul muss weg!“ Wie prophetisch das Anliegen dieses großen Papstes Paul VI: gewesen ist, haben wohl die wenigsten – und auch ich – damals nicht geahnt. Mögen die Lebensschützer von heute dieses Thema offensiv neu aufgreifen!

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    • petra schreibt:

      Das sind sie: Die Intetoleranten Infatilen….Die sind es auch, die Wahlplakaten verschmieren,herunterrreissen…Obwohl dies Strafbar ist…

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  5. gerd schreibt:

    http://www.kath.net/news/65277

    Kardinal Marx: In aller Klarheit sage ich: „Abtreibung ist ein Verbrechen.“
    Man stelle sich vor, welcher Aufschrei durch die sog. „Medien“ gehen würde.
    Und nein, ich möchte den sexuellen Missbrauch nicht klein reden oder marginalisieren.

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    • Stefan Schwarz schreibt:

      Würde er öffentlich sagen, dass Ärzte, die Abtreibungen durchführen Verbrecher sind, dann würde er sich wohl strafbar machen nach § 185 StGB. Sagen dürfte er nur, dass Abtreibungen unter gewissen Umständen rechtswidrig sind. Verbrechen im eigentlichen Sinn sind sie nur wenn sie gegen den Willen der Schwangeren durchgeführt werden, denn nur dann besteht ein Strafrahmen von 5 Jahren.

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      • Claudia Sperlich schreibt:

        Abtreibungen sind immer rechtswidrig, jedenfalls nach geltendem deutschem Recht. Sie sind nur unter gewissen (den meisten) Umständen straffrei.

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        • Stefan Schwarz schreibt:

          Nach § 218a (2) und (3) sind sie nichts rechtswidrig wenn eine entsprechende Indikation (von einem qualifizierten Dritten) festgestellt wird. Ich gebe Ihnen aber Recht, dass das in der Praxis keinen Unterschied macht, da die wesentlichsten Unrechtsfolgen – wie z.B. die Rechtmäßigkeit der Nothilfe – nicht davon betroffen sind. Das ist letztlich eine der großen Widersprüchlichkeiten der Gesetzgebung.

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      • gerd schreibt:

        Die katholische Kirche bezeichnet die Abtreibung als ein „abscheuliches Verbrechen“! Das gilt unabhängig von der Rechssprechung in einem Land. Insofern wäre die katholische Kirche ein Fall für den Staatsanwalt?

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        • Stefan Schwarz schreibt:

          Nein, das wäre sie nicht. Ganz einfach weil es ein Unterschied ist ob Sie ETWAS als „Verbrechen“ bezeichnen oder „JEMANDEN“ als Verbrecher. Nur auf Letzteres habe ich mich bezogen.

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        • Stefan Schwarz schreibt:

          Es ist das gute Recht (und auch die Pflicht) der katholischen Kirche etwas scharf zu kritisieren, was sie in der (originalen Version) des KKK eine „abominevoli delitti“ nennt.

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      • gerd schreibt:

        „Ganz einfach weil es ein Unterschied ist ob Sie ETWAS als „Verbrechen“ bezeichnen oder „JEMANDEN“ als Verbrecher.“

        So einfach vielleicht im juristischem Sinn. Der gesunde Menschenverstand sagt: Wer ein Verbrechen begeht ist ein Verbrecher. Das dürfte selbst einem eingefleischtem Juristen einleuchtend sein.

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  6. Bobi schreibt:

    Leider konnte ich dieses Jahr nicht am Marsch für das Leben teilnehmen, doch mit ein wenig Erstaunen habe ich mir gerade einen kurzen youtube-Film zum Thema angeschaut (genauer: Diesen hier https://www.youtube.com/watch?v=q4shHXo-Slg)
    Rein aus Spaß habe ich mir mal die Slogans der Krakeler am Rand dieses würdigen, ruhigen Gangs angehört, und bei den meisten würde ich sagen: „Ja!“ Ich erkläre gern, warum.

    „Hätt‘ Maria abgetrieben, wärt Ihr uns erspart geblieben!“ – Das könnte sein. Und damit die Befreiung von den germanischen Göttern, Trennung von Kirche und Staat, Freiheit für Andersdenkende und globale Völkerverständigung. Denn ohne das Christentum wäre Berlin eine heidnische Stadt, jetzt ist Berlin vielleicht eine religionslose Stadt, aber eben nicht heidnisch.

    Dem zweiten Krakelen hätte ich gerne mit Gegenslogans beantwortet:
    „Kein Gott“ – „Nein, Jesus“
    „Kein Staat“ – „Nein, Kirche“
    „Kein Patriachat“ – „Nein, Liebe“
    Diese Gegenslogans hätte gut in die Pausen gepasst, und ich versuche zu erklären:
    Meistens stellen sich diese Schreier unter „Gott“ einen bösen Mann vor. Nein, das ist nicht unser Gott, Jesus Christus ist unser Herr.
    Der Staat ist menschlich, und er hat den Hang dazu, alles zu kontrollieren. Die Kirche nicht.
    Was die Schreier sich unter „Patriachat“ vorstellen, das hat nichts mit der christlichen Lehre zu tun. Die Liebe ist es, an der wir uns halten sollen.

    Weiteres in dieser Rumbrüllerei:
    „Ehe, Kirche, Vaterland – unsere Antwort Widerstand.“ Irgendwie finde ich es lustig, dass sogenannte „queere“ Menschen sowas schreien und gleichzeitig die Ehe für alle fordern. Finde den Fehler.

    „Ma body, my choice, raise your voice“ – Ja natürlich, keine Frage! Jede Frau hat das Recht darauf, unbelästigt zu bleiben, Vergewaltigung ist ein Verbrechen, wenn einer gegen die Angst der Frauen kämpft – ich bin sofort dabei. Aber was hat das bitteschön mit dem Thema Abtreibung zu tun? (Die Zahl der kriminologisch indizierten Abtreibungen ist verschwindend gering, Zahlen liegen vor.)

    „Hey, Hey, Mittelalter, Mittelalter“ – Mittelalter scheint irgendwie was Böses zu sein. Ich denke nicht, dass die Schreier hier Historiker sind, dann wäre ihnen dieser Spruch erspart geblieben.

    „Eure Kinder werden korrigiert“ – Ich hoffe, das habe ich jetzt falsch verstanden. Was meint der Spruch? Bitte, nicht das, was ich denke…

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    • Claudia Sperlich schreibt:

      Willkommen, Bobi, und Dank für den Kommentar. Nun… Jesus ist Gott, insofern stimmt die erste Verbesserung nicht – aber da sind wir uns ja hoffentlich einig. Ich finde übrigens (leicht zu verstehen, wenn man meine Begeisterung für das Hochmittelalter kennt) den „Mittelalter“-Slogan auch immer wieder herrlich.
      „Eure Kinder werden korrigiert“ – echt? Diesen absolut gruseligen Spruch habe ich nicht gehört. Kopfkino… Aber ich werde dennoch gut schlafen.

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  7. Pingback: „Eure Kinder…“ | Katholisch? Logisch!

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