Marsch für das Leben – wir lassen uns nicht stören!

Vor dem Marsch für das Leben 2017 fand in St. Marien-Behnitz ein „Engelamt“ statt, eine Messe, in der für die vor der Geburt getöteten Kinder gebetet wurde im Vertrauen darauf, daß Gottes Engel sie in den Himmel geleiten.
St Marien Behnitz
St Marien BehnitzSt Marien Behnitz

Ich habe für diese Messe folgendes Lied geschrieben:

Choral für die Ungeborenen
nach der Melodie „Aus tiefer Not“

Die Kinder, die vom Mutterschoß
Aus dieser Welt genommen,
Betrogen um ihr Menschenlos –
Herr, lass sie zu Dir kommen!
Neig ihnen zu Dein Angesicht,
Lass leben sie in Deinem Licht,
Gib ihren Seelen Frieden.

Die Menschenknospen, wehrlos klein,
Zerrissen, ungeboren,
Sie lebten durch Dein Wort allein –
Herr, gib sie nicht verloren!
Wo Menschenschuld den Tod gebracht,
Erweise Deine Lebensmacht,
Führ sie zur ewgen Freude.

Führ auch an Deiner Vaterhand
Auf Deine guten Wege,
Die diesen Kleinen aberkannt
Die Liebe und die Pflege.
Geh nicht an ihrer Not vorbei,
Lass sie bekennen und verzeih,
Gib ihren Seelen Frieden.

© Claudia Sperlich

Josef Bordat hat schon auf ungenaue Berichterstattung bezüglich der Teilnehmerzahl hingewiesen. Tatsächlich waren es etwa 7500 Teilnehmer.
Wie üblich war der Marsch für das Leben von Schreihälsen begleitet, deren Parolen ich schon in meiner Kindheit (lange bevor ich Christin und Lebensrechtlerin wurde) bescheuert fand. Die Polizei machte ihre Arbeit sehr gut; eine Sitzblockade wurde recht zügig aufgelöst. (Während der Wartezeit verteilte ich Liedzettel, und eine zusammengewürfelten Gruppe sang das Lied spontan. Fast glaube ich, Christen können generell besser singen als die kreischenden Gegendemonstranten.) Nicht aufgelöst wurde die Frage, warum Menschen, die sich für viel viel toleranter halten als die Lebensrechtler, es demokratisch und gut finden, einen genehmigten Schweigemarsch niederzubrüllen und zu behindern, so gut oder schlecht sie können.

Trotz dem Ernst der Sache und trotz dem feindlichen Gebrüll war die Stimmung froh und mit schönen freundschaftlichen Begegnungen. Für mich war der Ordnerdienst etwas beeinträchtigt durch ein stetig lahmer werdendes Knie, weswegen ich den ökumenischen Schlußgottesdienst nicht mitfeierte – denn stehen konnte ich nun wirklich nicht mehr. Aber ich bin froh und dankbar, wieder dabeigewesen zu sein. Möge die Zahl der weiter wachsen, die sich bedingungslos für das menschliche Leben einsetzen.

Marsch für das Leben 2017Marsch für das Leben 2017

Marsch für das Leben 2017
Marsch für das Leben 2017
Marsch für das Leben 2017
Marsch für das Leben 2017

Du wirst lachen, liebe Feministin: Dafür bin ich auch. Also hör auf, mich daran hindern zu wollen.
Marsch für das Leben 2017

Marsch für das Leben 2017
Marsch für das Leben 2017

Über Claudia Sperlich

Dichterin, Übersetzerin, Katholikin. Befürworterin der Vernunft, aber nicht in Überdosierung.
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